Videos auf Social Media: Wie lange ist lang genug?

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Marketer und Influencer versuchen beständig die Aufmerksamkeit der User mit ausgefallenem Content auf sich zu ziehen. Dabei war bisher ein Credo immer sicher: kurz und knackig -snackable- muss er sein. Umso verwundernder ist es, dass TikTok vergangene Woche veröffentlichte, dass die mögliche Zeit der Videos künftig von einer auf drei Minuten verlängert wird.

Videos verlängern: Useful für Creator oder Nutzer?

Videodauern zu verlängern ist kein Phänomen der Plattform. Bereits im September passte Instagram aufgrund von User Feedback die maximale Dauer der Reels von 15 auf 30 Sekunden an.

Damit ist Instagram aber noch weit entfernt von den dreiminütigen Videos mit denen TikTok im Dezember in die Testphase ging. Dass dieses Update von seinen Nutzern aber erfolgreich angenommen wurde, beweist die Einführung für alle Hobby Content-Creator in den kommenden Wochen.

Um längere Videos zu veröffentlichen, mussten diese bisher verschiedene Teile einzeln posten und auf den nächsten Teil verweisen. Wer schaut sich da schon noch Teil 2 geschweige denn Teil 3 an?

Für die Creator scheint es also ein gelungenes Update zu sein, um ihre Kreativität frei zu entfalten und ihren Fans möglichst viel von sich zu zeigen. Doch haben auch die Beobachter Lust auf zwei zusätzliche Minuten Dancemoves, Rezept- oder Schminkanleitungen?

Video und die Aufmerksamkeitsspanne auf Social Media

Video-Content und dessen Mehrwert aufgrund der verkürzten Aufmerksamkeitsfähigkeit unserer Gesellschaft ist bereits seit einigen Jahren ein stark diskutiertes Thema. Aufgrund des massiven Informationsflusses im Zuge der Digitalisierung sind Content-Creator darauf angewiesen, Marketingbotschaften kompakt zu vermitteln.

Welche Menschen sich wie lange mit unserem Inhalt befassen und ob dieser auch tatsächlich im Gedächtnis bleibt, ist selbstverständlich abhängig von verschiedenen Umständen. Trotzdem konnte in diversen Studien bewiesen werden, dass die Aufmerksamkeitsspanne auf sozialen Netzwerken selten mehr als acht Sekunden beträgt.

Das ist ein wesentlicher Grund dafür, dass sich visueller Content in den letzten Jahren als das führende Medium bewiesen hat, um den Nutzern möglichst in Erinnerung zu bleiben. Hierbei geht es allerdings nicht darum möglichst lange, sondern möglichst interessante Beiträge für die Zielgruppe zu schaffen.

Das Update mag folglich den Videoerstellern mehr Raum für ihre Ideen geben und Beobachtern die Langeweile vertreiben, wer längere Videos auf TikTok & Co. hochlädt, muss aber damit rechnen, dass die Zuschauer ab Sekunde acht das Interesse verlieren.

Deswegen solltet ihr als Content-Creator bei der Planung eurer Beiträge klar überlegen, welche Botschaft ihr eurer Zielgruppe vermitteln wollt. Wenn die Umsetzung in wenigen Sekunden möglich ist, sollte die Videodauer nicht unnötig herausgezögert werden. Bietet das Thema allerdings mehr Content, könnt ihr es als Herausforderung ansehen, eure Zuschauer ganze drei Minuten zu begeistern.

Lesetipps

Mehr Minuten Kreativität auf TikTok [TikTok]

Warum TikTok die Videos verlängert [OnlineMarketing.de]

Längere Videos auf Social Media [CNET]

Worauf sollte man bei der Video-Produktion achten? [MarketingScout.com]

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Über Franzi Kunz

Trends gibt es unendlich viele. Jeder hat seine Berechtigung. Doch auf welche Trends kommt es für digitale Unternehmen an. Und vor allem für die, die es noch werden wollen? Franzi geht diesen Fragen nach. Als Digital Business Analyst und Techlead für die Marke Handelskraft spricht sie dafür seit mehr als sechs Jahren mit denen, die es wissen müssen: den Macherinnen und Machern des Digital Business. Ihre Erfahrungen sowie die Ergebnisse ihrer Recherchen bringt Franzi, unter anderem hier auf dem Blog, für euch aufs digitale Papier.